ESSAY-
Essay-
„Du bist nicht dein Karma!“ -
© Bernd Helge Fritsch
Karma
Im dritten Kapitel der Bhagavad-
3:31 Jene, die freudig meiner Lehre folgen und sich nicht beklagen, die werden von ihrem Karma (Schicksal) entbunden. Hingegen schaffen diejenigen selbst ihr Leid, die blind für alle Weisheit sind.
Das Karma-
„Gutes tun bringt gute Folgen, Böses tun bringt böse Folgen –
das Tun um des Tuns willen bringt keinerlei Folgen mehr!“
Solange eine Seele nicht erwacht ist, vollbringt sie, von den Zwängen des dualen Denkens (Ego) beherrscht, sowohl „gute“ als auch „schlechte“ Taten.
Sie handelt dabei so, wie sie durch ihre Gene, ihre Erziehung und die Kultur, in der sie sich entwickelt, geprägt ist. Ohne Einsicht in diese Zusammenhänge kann man den Menschen kaum für sein Denken und Handeln verantwortlich machen.
In diesem Sinne sprach auch Jesus:
„Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Luk. 23,34)
Die Wahlfreiheit der Seele
Trotz aller Unwissenheit gibt das Universum der Seele immer wieder die Möglichkeit
sich entweder für den „Ego-
Täglich mehrmals wird der Mensch aufgerufen zu wählen, ob er sich Sorgen macht und sich mental von äußeren Umständen knechten lässt oder ob er seine Identifikation mit seinem Körper, seinem Mental und seinen LebensUmständen beendet.
Jeden Tag bekommt die Seele mehrere Chancen um einen zumindest kleinen Schritt in
die eine oder andere Richtung zu gehen. Diese Entscheidungen bestimmen entsprechend
dem Karma-
Somit hat die Seele neben ihren Konditionierungen durch Karma, Veranlagung und Erziehung auch einen Raum für freie Entscheidung. Deshalb trägt sie die Verantwortung für die karmischen Folgen, die sich aus ihren Entscheidungen und Handlungen ergeben.
Karma ist weder Belohnung noch Strafe
Karma mit seinen angenehmen und unangenehmen Folgen ist weder als Belohnung noch als Strafe zu verstehen. Es gibt in der „Realität“ des Universum keinen strafenden Gott, sondern nur Weisheit und Liebe. Karma gehört zum göttlichen Spiel der Maya. Das Schicksal dient allein dazu, uns aus dem Traum von „Gut“ und „Böse“ wach zu rütteln. Wird am Ende eines oft sehr langen Weges entsprechende Einsicht erlangt, so geht die Seele über die Bindung an ihr Schicksal hinaus. Sie „überquert das Meer der Schuld“ und gelangt zum Ufer ihres Selbst.
4:36 Wärst du auch der größte Sünder, Arjuna, so wirst du doch mit dem Schiff der Weisheit das Meer vergangener Übel sicher überqueren.
4:37 Wie das Feuer alles Holz in Asche verwandelt, so verbrennt das Feuer der Erkenntnis alles Karma.
Du bist nicht dein Schicksal
Das Schicksal bestimmt das Leben des Menschen solange er nicht sein wahres Wesen
erkennt. Denn Karma existiert nur auf der dualen Bewusstseins-
Karma betrifft stets nur unseren Körper und unser Mental (Denken, Fühlen, Wollen). Das „Selbst“ (der Atman) wird weder von gutem noch von schlechtem Karma berührt. Für das Selbst gibt es keine dualen Unterscheidungen. Das Selbst lebt in vollkommener Harmonie mit dem was ist. Und das was ist, ist Gott.
Auf dieser Bewusstseinsebene gibt es kein „gut“ und „schlecht“.
5:15 Das Selbst ist nicht beteiligt an guten oder bösen Taten. Doch diese Tatsache wird durch Unwissenheit verhüllt. So entsteht die Verwirrung im Menschen.
5:16 Wie die Sonne die Dinge erstrahlen lässt, so wird durch die Erkenntnis des Selbst im eigenen Inneren, die Wahrheit enthüllt.
5:17 Wer durch Erkenntnis von allem Karma befreit ist und das Höchste zu seinem alleinigem Ziel erkoren hat, geht dorthin wo keine Rückkehr auf die Erde erfolgen muss.
Wer sein Selbst erkennt, ist befreit von der unendlichen Kette von Ursache und Wirkung, die seine bisherigen Inkarnationen bestimmt haben.
Jeder Mensch hat und ist das Selbst und dieses hat nichts zu tun mit den Problemen des Ego. Das Selbst ist reines Bewusstsein. Aus ihm geht alles hervor. Es ist Alles, die Erde und der Himmel, die Pflanzen und Tiere, alle Menschen. Wer das erkennt, dessen persönliche Sorgen und Probleme beginnen sich aufzulösen, wie zarter Nebel in der Morgensonne. Es ist also nur eine Frage von Erkenntnis und Bewusstheit ob wir an Karma gebunden oder befreite, glückselige Wesen sind.
Das Problem ist das duale Denken
Das Problem des Menschen ist nur sein Denken, welches auf die vergänglichen Erscheinungen der Welt fixiert ist. Wir denken zu viel darüber nach ob es uns gut oder schlecht geht und was uns in der Zukunft erwartet. Auf diesem Boden wächst das Karma.
Du denkst nach über deine Probleme. Deshalb fühlst du dich schlecht, gestresst, verärgert, machst dir Sorgen usw. Du fühlst dich schlecht, wenn du darüber nachdenkst, was schlecht ist und dass du dich schlecht fühlst. Die Sorgen verursachen die Probleme – nicht umgekehrt! So entsteht die Illusion des Karmas.
Das Selbst, das „Reines Bewusstsein“ beobachtet gelassen was sich ereignet. Es ist wie die Leinwand in einem Kino. Egal welcher Film gespielt wird, das reine Bewusstsein identifiziert sich nicht mit ihm. Es durchschaut die Illusion des Films und denkt nicht darüber nach ob es ihm „gut“ oder „schlecht“ geht. Es ist verbunden mit der Glückseligkeit des Seins. Es lebt im hier und jetzt und erledigt was zu erledigen ist – Punkt!
Mach dir immer wieder, besonders am Morgen, wenn du aufwachst klar: „Ich bin nicht die vergänglichen Erscheinungen des Lebens, bin nicht mein Körper, mein Denken, mein Fühlen. Ich bin reines, unvergängliches, unbegrenztes, glückseliges und vollkommenes Bewusstsein. Alles andere ist ein vergängliches Spiel, welches sich auf der Leinwand meines Bewusstseins ereignet.
Mit herzlichem Gruß
Bernd
Wenn dir die Essay-
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